Die schwarz-rot-gelbe Koalition in Sachsen-Anhalt will die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern. Dafür soll die Landesregierung unter anderem prüfen, ob ein Abschluss Pflegeassistenz eingeführt werden kann. So hat es das Parlament am Freitag in Magdeburg beschlossen.
Abschluss in Pflegeassistenz trotz nicht bestandener Abschlussprüfung in der Pflegeausbildung?
Die Pflegeassistenz soll erreicht werden, wenn Azubis bei der generalistischen Pflegeausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann die finale Abschlussprüfung nicht bestehen, zumindest aber die Zwischenprüfung nach dem zweiten Lehrjahr geschafft haben. In dem beschlossenen Antrag heißt es:
"Damit soll verhindert werden, dass pflegeinteressierte Personen aus dem System fallen, weil der Abschluss zur Pflegefachkraft nicht erreicht wird."
Ziel sei es, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Anerkennungsprozesse beschleunigen
Die Durchfall- und Abbrecherquote in der Pflegeausbildung sei relativ hoch, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Konstantin Pott. Man müsse deshalb Möglichkeiten schaffen, diese Personen in der Pflege zu halten. Abgeordnete Heide Richter-Airijoki (SPD) sagte:
"Wir wollen niemanden als Pflegekraft verlieren, wenn er oder sie eine Prüfung nicht schafft und die Möglichkeit eröffnen, im Beruf mit einem Abschluss zu verbleiben."
Der Landtag drängt außerdem auf eine Beschleunigung der Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in der Pflege. Das sei für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sehr wichtig, sagte die Abgeordnete Anja Schneider (CDU). Ziel solle sein, dass Verfahren in der Regel innerhalb von drei Monaten ab vollständiger Antragsstellung durchgeführt werden, heißt es im beschlossenen Antrag.
Die AfD-Fraktion kritisierte dieses Vorhaben. Man müsse den Fachkräftemangel aus eigener Kraft lösen und dürfe nicht noch mehr Menschen ins Land holen, sagte Co-Fraktionschef Ulrich Siegmund.
Quelle: dpa